Du liebst den nächsten, dienst ihm und setzest dich für ihn als Christ und Medizinstudent ein und wirst dabei belächelt. Du bekämpfst Ungerechtigkeit und Diskrimination und erntest Unverständnis. Du sprichst Themen an und merkst, dass man dich zum Aussenseiter stempelt.
An zwei Orten in der Schweiz bin ich in meiner Kinderchirurgie-Ausbildung angestanden und musste lernen, dies zu akzeptieren. Ich musste da auf schmerzhafte Weise lernen, dass ich mein eigenes Kreuz tragen muss und damit Jesus nachfolgen darf. Noch heute ertappe ich mich, wie ich mich selbst bedauere, wenn ich nicht überall mitmachen kann oder mich nicht so geschickt wie andere ausdrücke. Auch da trage ich mein Kreuz, sei es meine Schwächen oder anderes. Zurückblickend hat es sich aber gelohnt. Einerseits war Jesus zu allen Zeiten treu, andererseits vertiefte sich die Beziehung zu ihm immer weiter!
Jesus sprach: «…Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach!»[1]. Dies nicht nur einmal, sondern sogar täglich[2]. Was heisst das für dich als christlicher Medizinstudent:
- Es kann Zeiten geben, in denen du nicht von allen akzeptiert wirst. Ich setze voraus, dass deine Kommunikation und deine innere Haltung richtig waren. Jesus wurde auf seinem Weg zum Kreuz äusserst stark abgelehnt und nicht akzeptiert:
- Authentisch mit anderen über Jesus sprechen braucht Weisheit und auch Übung. Sind beide Ziele erreicht kann es trotzdem sein, dass du belächelt wirst.
- Es kann Zeiten geben, in denen du aus Weisheit vor Gott nicht mitmachst. Zum Beispiel:
- Eine andere Person verspotten oder über sie lustig machen;
- Gewisse Filme, Blogs und Medien anschauen;
- Bei gewissen Operationen assistieren (operativer Schwangerschaftsabbruch usw.);
- Eine Studie falsch bezeichnen;
- Aus Abrechnungszwecken eine andere Diagnose verwenden usw.
Solche Momente können manchmal sehr einsam sein.
- Von Anfang an in den Diensten im Spital dienen:
- Unbequeme Dienste übernehmen;
- Wenn es nicht aufgeht, eines mehr nehmen;
- Auch spät in der Nacht aufstehen und assistieren[3] usw.
- Jemand in den Prüfungen helfen, auch wenn du selbst keine Zeit hast oder auch in den Prüfungen steckst.
- Jemand als Bruder oder Schwester in Christus anerkennen, auch wenn du gar nicht seiner Meinung bist (Corona-Diskussion; Ukraine-Russland-Krieg usw.).
Auch ich muss immer wieder neu lernen, dass es darum geht, mein eigenes Kreuz zu tragen und Jesus nachzufolgen. Mein Kreuz kann meine Unfähigkeit und Schwächen bedeuten, die Unfähigkeit und Schwächen anderer Personen oder die Schwäche und Unfähigkeit der Systeme und Institutionen um mich herum.
Soweit es geht, kannst Du ein Stück der Gerechtigkeit und Liebe Jesu in das Medizinstudium, in das Spital oder and die Universität bringen. Der Kampf ist «nicht gegen Fleisch und Blut», sondern «gegen die Gewalten, gegen die Mächte…» in der Himmelswelt.[4]
Was waren oder sind deine Herausforderungen im Alltag des Medizinstudiums? Teile dies unten mit oder direkt per E-Mail!
[1] Makus 8.34 (Elberfelder Bibel 2006). Siehe auch Matthäus 10.38.
[2] Lukas 9.23.
[3] Diese Personen sind sehr oft durch Vorgesetzte sehr beliebt und werden sogar zum Teil gefördert.
[4] Epheser 6.12 (Elberfelder 2006).
Danke für deine Anregungen.
Hier sind meine Erfahrungen, Jesus praktisch nachzufolgen.
https://youtu.be/BXT9PTXAL24