Du denkst, alles geht seinen gewohnten Gang und alles ist von aussen vorgegeben in der Medizin. Oder könnte da nicht plötzlich etwas Ungewöhnliches von Gott her auftreten?
Eine Predigt an Pfingsten[1] öffnete mir die Augen in meiner Situation. Ich stehe jetzt gerade wieder in einer Zeit des Umbruchs, von der medizinischen Arbeit in die Pensionszeit. Was steht bevor? Soll ich aus dem Gewohnten und meiner Tätigkeit als Kinderchirurg etwas für die Pensionszeit zusammenzimmern, oder zeigt Gott neue Wege? Jeder, ob Medizinstudent oder als Assistenzarzt, steht immer wieder vor solchen Zeiten. Dies kann im beruflichen Werdegang oder im persönlichen Bereich eine Rolle spielen.
Zwei Arten, wie deine Wege von Jesus her[2] gehen könnten:
- Weg der Ordnung:
- «Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel»[3], sagte Jesus. Die Ordnung seines Auftrages war vorgegeben durch seine Herkunft und Ausbildung sowie aus dem Studium des ersten Testaments.
- Dein Weg ist in vielem vorgegeben:
- die Prüfungstermine und deren Inhalt;
- die Verträge als Assistenzarzt;
- die Versprechungen des Chefs und deren tatsächliche Umsetzung.
Oft kannst du nur akzeptieren, wie es ist und darauf vertrauen, dass es mit Gott aufgeht. Sei es, dass du einmal eine Prüfung nicht bestehst und sogar das Jahr wiederholen musst, sei es dass du nicht das Praktikum dort machen kannst, wo du wolltest oder sei es dass der Chef dich nicht fördert, wie du es dir vorgestellt hast.
In dieser erstgenannten Art ist aus meiner Sicht für deine Resilienz sehr wichtig, dass du die von aussen gegebenem Wege akzeptierst und letztendlich von Gott gegeben annimmst.
Auf diesem Weg kannst du für Verbesserungen und Korrekturen kämpfen, aber im Grunde muss über allem das Vertrauen in Jesus stehen. Wie Jesus kannst du sagen: «ich bin gesandt in dieses Medizinstudium oder in diese Assistentenstelle, um dort zu dienen.
- Weg des Durchbruches der Ordnung:
- «Frau, dein Glaube ist gross. Dir geschehe, wie du willst!»[4]. Da wurde die obengenannte Ordnung durchbrochen. «Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, ausser was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn»[5], sagte Jesus von sich, nachdem er die Ordnung durchbrochen und das Wunder der Heilung eines kranken Menschen am Teich Betesda vollbracht hatte.[6] Jesus tut die Werke, die er den Vater tun sieht.[7] So werden auch wir, die an Jesus glauben, die Werke tun, die Jesus tat und wir erkennen und tun sogar grössere als er.[8]
- Dies kann bedeuten, dass du auf deinem Weg, sei es im Medizinstudium oder im Krankenhaus oder an anderen Orten als Assistenzarzt, Dinge tun wirst, die jede Ordnung durchbrechen. Das heisst nicht nur Wunder, sondern auch Wege gehen, an die du nie gedacht hast und plötzlich einen Mentor finden, der dich auf deinem chirurgischen Weg fördert, so wie ich es erlebt habe.
Im Gebet zusammen mit Nicole, meiner Frau, bitten wir auch immer um Begegnungen mit den Patienten in ihrer Praxis, damit meine Frau ein Mund Gottes in der Situation des Patienten ist und prophetisch in die Situation sprechen kann.
Wir wandern auf der einen Seite auf Wegen in die Medizin, die wohl sehr geordnet und zum Teil kaum veränderbar erscheinen. Auf der anderen Seite bricht Gott mit seinem Heiligen Geist ein und eröffnet neue, unerwartete Wege. Mein Gebet ist es, dass ich die Werke von Jesus wirklich erkenne und diese dann tue, und letztendlich nicht ich, sondern Jesus verherrlicht wird.
Was sind deine Erfahrungen oder deine Fragen dazu? Teile dies unten im Kommentar mit oder schreibe mir.
[1] Ulrike Bittner, AGEAS-Wochenende Frühling 2024 in Moscia.
[2] Dies bezieht sich auf Matthäus 15.21-28
[3] Matthäus 15.24.
[4] Matthäus 15.28.
[5] Johannes 5.19b.
[6] Johannes 5.2-9.
[7] Siehe auch Johannes 14.10-14.
[8] Johannes 14.12.