Sind Medizin und Glaube zwei Welten? Wie dem Patienten echt begegnen

Jeder hat einen Glauben, sucht nach Sinn, liest, hört oder sieht Dinge darüber. Als Christlicher Mediziner möchte ich dies umso mehr. Wie bringe ich Medizin und Glauben zusammen?

Ich versuchte gottgeführt eine Dissertation zu schreiben (Masterarbeit gab es zu meiner Zeit noch nicht), ich versuchte mich für bestimmte Themen zu engagieren (der Mensch ist von Anfang an ein Mensch) und ich versuchte meinen Weg in den Beruf eines Kinderchirurgen zu finden. Vieles hätte ich noch zu lernen…

In den vier Teilen der Reihe «Sind Medizin und Glaube zwei Welten?» habe ich zusammengefasst 4 Punkte festgehalten:

  1. Jede Wahrheit ist ein gerechtfertigter Glaube; ich kann mit jedem Mediziner oder Theologen die Frage der Wahrheit auf Augenhöhe führen;
  1. Die Antwort auf die Suche nach dem Sinn finde ich nicht in der Naturwissenschaft; will ich entweder dem Mitstudenten oder dem Patienten in dieser Frage eine Antwort geben und dementsprechend ganzheitlich begegnen, muss ich die Frage über eine Existenz Gottes stellen und diesbezüglich eine Antwort finden;
  1. Die Bibel gibt konkrete Antworten auf grosse Fragen; Gott kann ich alle Fragen stellen;
  1. Ein Schlüssel der Überwindung der scheinbaren Trennung zwischen Medizin und Glaube ist das authentische Leben; wenn ich auf Gott vertraue, davon ausgehe, dass er alles in der Hand hat und mit seinem Einwirken rechne, kann ich dem Mitstudenten und Patienten offen und ehrlich begegnen und mein aktueller Stand mitteilen, auch wenn dies Schwächen beinhaltet.

Die Trennung zwischen Kirche und Staat ist einzig eine Trennung der Aufgaben. Die Kirche führt Taufen durch, macht das Abendmahl und führt die Gläubigen zusammen. Der Staat schaut für eine relative Ordnung nach Innen (die Polizei) und nach Aussen (Militär); entsprechende Gesetze werden gemacht und eingehalten. Jeder hat in der Schweiz das Recht, vor einem Gericht als dritte Gewalt angehört zu werden.

Die Grundlagen, worauf die Kirche und der Staat beruhen sollen, sind grundsätzliche Wahrheiten und Werte, die nicht von einem Menschen kommen, sondern einzig von Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Dieser Gott, der unendlich, allwissend, allmächtig, all liebend, gnädig und barmherzig ist, hat sich offenbart. Ihm und seiner Offenbarung haben sich die Kirche und der Staat unterzuordnen.

Es sind die gleichen grundsätzlichen Wahrheiten und Werte, die in der Medizin gelten. Mit diesen begegne ich im Medizinstudium dem Mitstudenten und im Verlauf dem Patienten. Dies bestimmt meine Haltung der Liebe und Barmherzigkeit meinen Mitmenschen gegenüber. Der Einzelne begegnet Gott. Die Medizin und der Glaube wird eins.

Was sind Deine Erfahrungen diesbezüglich? Schreibe dies im Kommentar unten.

Geplant ist ab März die Durchführung eines digitalen Kurses zum obigen Thema. Vorgesehene Themen sind meine Berufung in die Medizin, wie spreche ich authentisch über den Glauben mit dem Mitstudenten und später mit dem Patienten und was heisst für mich Spiritual Care. Wenn Dich dies interessiert, melde Dich hier an, damit Du weitere Informationen diesbezüglich erhältst.

Leave a Reply

Your email address will not be published.