Wie wird man ein Arzt, der Patienten gesund macht und gesund bleibt? – Beziehungen…

Du bist versenkt in deinem Lernen für die Medizin und deine Beziehungen, sei es mit Freunden, mit der Familie oder mit Gott verarmt. Die Assistentenzeit rückt näher und du entfremdest dich immer mehr von deiner Familie und deiner Gemeinde. Du denkst vielleicht, wie lange kann dies noch so gehen?

Ich hatte verschiedene Phasen in meinem Werdegang. Zeitweise ist mir aufgefallen, dass bei Freunden vor lauter Gemeinde nicht viel Zeit für den medizinischen Beruf mit all ihren ethischen Herausforderungen vorhanden war. Als ich mich in eine Arbeit zum Thema Christ sein in der Medizin investierte, ist das ähnliche dort auch passiert. Der Weg der medizinischen Karriere wurde unscharf und unklar. Ich wurde jäh in die Realität zurückgeführt, als ich Ehemann und Vater wurde!

Gerade in der letzten Zeit[1] wurde mir neu bewusst, dass ich als Arzt, der Gesundheit beim Patienten weitervermitteln will beziehungsweise sie in eine Gesundung reinbringen möchte selbst Gefahr laufen kann, nicht gesund zu leben. Darüber spreche ich heute und in den nächsten paar Blogs.

Ein wichtiger Bereich, in dem ein gesunder Umgang notwendig ist, sind Beziehungen.

Folgende Beziehungsbereiche sind aus meiner Sicht als werdender Arzt wichtig zu pflegen:

  • Beziehung mit Gott:
    • Regelmässige Zeit mit Gott im Gebet, im Studium seines Wortes, in der Stille mit ihm;
      • täglich (Stille Zeit);
      • saisonal (Rückzug in einen «Kloster»);
      • jährlich (Rückblick, Ausblick, Dankbarkeit);
    • Unregelmässige Zeit mit Gott:
      • Spezielle Umstände;
      • Personen, die Gott auf dein Herz legt;
      • vor einem Eingriff usw.
  • Beziehung zu deiner Familie pflegen: d.h.
    • Wenn du verheiratet bist, mit deinem Ehepartner:
      • Kurze Ehezeit beim nach Hause kommen;
      • Ehe Abend in der Woche;
      • Ehewochenende im Jahr;
    • Mit deinen Eltern:
      • Regelmässig zu ihnen nach Hause gehen;
      • Regelmässig einladen;
      • usw.
  • Beziehung zu sonstigen Freunden:
    • Kontakte mit Kollegen und Freunden ausserhalb des christlichen Kontexts ist aus meiner Sicht ebenfalls sehr wichtig.

Nimm dir Zeit mit Beziehungen ausserhalb deines Lernens. Sehr oft ist es eine Frage des Masses, wann die Beziehungen zu viel Raum einnimmt. Aber es lohnt sich für deine Gesundheit und wird einen Einfluss haben in deinem Studentenalltag und später bei den Patienten.

Im Rahmen meiner gesundheitlichen Herausforderung dieses Jahr[3] habe ich eine «spirituelle/ganzheitliche Checkliste» für mich erstellt. Darin spielt die Beziehung eine Rolle. Du kannst sie gerne runterladen (https://robertstern.ch/) oder den Link an andere Studenten weiterleiten.

Wie gehst du mit deinen Beziehungen um in einer intensiven Lernzeit oder in einem intensiven Praktikum (WSJ, PJ, KPJ).


[1] Siehe dazu Blog Arzt zum Patient

[2] Prüfungsbedingt kann es mal sinnvoll sein, die Teilnahme an Aktivitäten in der Gemeinde zu reduzieren.

[3] https://robertstern.ch/blog/wie-aus-einem-arzt-ein-patient-wird-_-der-besondere-weg-von-der-operationsindikation-zur-operation/; https://robertstern.ch/blog/wie-aus-einem-arzt-ein-patient-wird-_-der-besondere-weg-vom-aufwachen-bis-zum-vertrauen-in-die-medizin-und-in-gott/; https://robertstern.ch/blog/wie-aus-einem-arzt-ein-patient-wird-_-weg-zur-rehabilitation-mit-stolpersteinen-aber-voller-bedeutung/.

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