So bereitest du dich als Medizinstudent erfolgreich auf die praktische Tätigkeit in der Klinik vor

Du willst eine intravenöse Leitung oder ein Blasenkatheter legen und hast dies noch nie gemacht. «Wie soll ich da vorgehen als Medizinstudent» fragst du dich.

Ganz am Anfang meiner Chirurgie Zeit als Assistenzarzt sagte der Oberarzt, dass ich einen suprapubischen Katheter bei einem Patienten legen solle. Ich habe da nicht gewagt zu sagen, dass ich dies noch nie gemacht habe und habe auch keinen Kollegen gefragt. Nach meinem ersten Schritt beim Patienten wurde mir das Legen des Katheters «aus den Händen genommen». Mir war dies peinlich und ich fühlte mich ein wenig hilflos. Gibt es da nicht Schritte, die man sogar schon in der Studentenzeit anwenden kann? Ich wäre froh gewesen, hätte ich diese schon zu dieser Zeit gewusst.

Bei handwerklichen Tätigkeiten in der Klinik gilt es für dich als Medizinstudent, jede angebotene Chance zu nutzen, sich anzubieten oder Chancen zu suchen. Bete sogar dafür (Ich habe als Student etwa im vierten Jahr dafür gebetet, das Abdomen von Innen sehen zu können; kurze Zeit später hat mich ein Oberarzt gepackt, in den Operationssaal mitgenommen und wir haben sechs Stunden an einem viszeralen Tumor operiert).

Hast du einmal eine solche Chance[1], dann empfehle ich Dir folgendes[2]:

  • Bereite dich kurz darauf vor:
    • Über die Technik nachlesen;
    • Im Internet suchen (Youtube usw.);
    • Assistenzarzt fragen, wie vorzugehen;
    • Aufschreiben, wie du vorgehen willst;
    • Toll wäre es auch, wenn man die Technik entweder an einer Puppe oder gegenseitig[3] üben kann.
  • Bereite das Material gemäss Ablauf vor (inklusive Handschuhe und Desinfektion).
  • Besprich dein Vorgehen und das vorbereitete Material kurz mit dem durch, der dich führt.
  • Mache die Tätigkeit beim Patienten Schritt für Schritt durch:
    • Kurzes innerliches Gebet;
    • Stelle dich beim Patienten vor, vielleicht stellt dich der Assistenz- oder Oberarzt oder sogar die Pflege[4] vor;
    • Gehe Schritt für Schritt vor;
    • Am Schluss aufräumen oder mit der Pflege klären, was sie machen und was du machen sollst.
  • Frage danach deinen Tutor ausserhalb des Zimmers, was zu verbessern oder was zu korrigieren ist.
  • Setz dich schnell hin und ergänze deinen schriftlichen Ablauf und schreibe die Tipps auf (du bist beim nächsten Mal froh, wenn du die Dinge sehr detailliert aufschreibst). Natürlich kann auch jemand Fotos oder Filmaufnahmen machen (natürlich auf Datenschutz achten).
  • Danke Gott für die erhaltene Chance[5].

Die oben beschriebenen Abläufe werden immer schneller gehen. Du wirst auch sehen, dass du froh bist, dass du diese aufgeschrieben hast. Später kannst du bei einer erneuten Gelegenheit für die gleiche Tätigkeit schnell nachlesen.

Was hast du diesbezüglich schon erlebt und gelernt? Was waren deine Erfahrungen? Was für Tipps hast Du? Teile diese unten mit oder sende mir dazu ein E-Mail.


[1] Ich denke an: Venflon legen, Punktion für arterielle Blutgasanalyse (aBGA), Blasenkatheter legen, Pleuradrainage einführen, suprapubischer Blasenkatheter usw.

[2] Du kannst dies als Checkliste nehmen und nur Teile davon umsetzen.

[3] Bei Venflon legen und aBGA ist dies sicherlich gegenseitig gut möglich (das letztgenannte unter Anleitung).

[4] Sie sind in vielen Situationen super Tutoren.

[5] Rückblickend habe ich dies viel zu selten gemacht.

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