Stehst du als Arzt vor dem Beginn deiner beruflichen Laufbahn oder bist du bereits tief in ihr verwurzelt und fühlst dich überwältigt? Wo findest du im Alltag Unterstützung? Welche Erfahrungen haben andere in ähnlichen Situationen gemacht?
Ich selbst habe das herausfordernde erste Jahr knapp überstanden. In dieser Zeit erhielt ich zunächst wertvolle Ratschläge von meinen christlichen Geschwistern, die mir mit Tipps und Tricks zur Seite standen. Dennoch musste ich einige Herausforderungen alleine meistern.
Initiativen wie AGEAS, ACM und ARCHAE setzen sich zum Ziel, dich als Christ auf deinem Weg im medizinischen Bereich zu unterstützen und dir Hilfestellungen zu bieten. Ein Kurs, den wir im Oktober einführen werden, ist Teil dieses Vorhabens.
Hier sind bereits zwei konkrete Tipps aus dem Kurs, die aus dem Ratgeber “9 Überlebensstrategien für dein erstes Assistenzarztjahr” stammen. In diesem Blogbeitrag gehe ich genauer auf zwei Punkte ein und vertiefe das Thema “Notizen machen” anhand eines Interviews mit meiner Tochter:
- Strukturierte Tagesplanung:
- Am Anfang deiner Tätigkeit lohnt es sich, eine Zeit[1] vor dem Rapport die Krankengeschichte der Patienten zu studieren. Dadurch bist du gut auf den Rapport und den gesamten Tag vorbereitet.
- Finde schnell eine persönliche Notizstruktur, um einen schnellen Überblick zu behalten (weitere Informationen im zweiten Tipp).
- Besprich frühzeitig am Tag mit dem Pflegepersonal, wann du Visiten durchführen wirst, insbesondere wenn du auf der Chirurgie arbeitest und möglicherweise im Operationssaal sein wirst. So wissen sie, dass ihre Fragen und offenen Anliegen später geklärt werden. Dies hilft auch, in der übrigen Zeit ungestörter und effizienter zu arbeiten.
- Effektive Notizen und Umsetzung:
- Hier findest du eine hilfreiche Vorlage für die Gestaltung deiner Notizen und welche Informationen du festhalten solltest.[2] Dies kann dir in den ersten Monaten enorm helfen:
- Eine Word-Datei mit einer Tabelle, die alle erforderlichen Informationen enthält; du kannst sie direkt im Krankenhaus ausfüllen.
- Eine PDF-Datei mit Erklärungen, was in die Tabelle gehört.
- Je mehr Erfahrung du sammelst, desto sparsamer kannst du mit Notizen umgehen.
- Jeder wird seinen eigenen Weg finden müssen. Dies hängt unter anderem davon ab, ob du einen Computer auf der Visite dabei hast oder nicht.
- Hier findest du eine hilfreiche Vorlage für die Gestaltung deiner Notizen und welche Informationen du festhalten solltest.[2] Dies kann dir in den ersten Monaten enorm helfen:
Möchtest du den vollständigen Ratgeber “9 Überlebensstrategien für dein erstes Assistenzarztjahr” erhalten, klicke bitte auf den folgenden Link:
In allem, was du tust, geht es darum, dein Bestes zu geben und auf Gott zu vertrauen. Er wird dich Schritt für Schritt durch diese Zeit führen und dir die nötige Kraft geben.
Falls du weitere Ratschläge und Tipps für Berufseinsteiger hast, teile sie bitte in den Kommentaren unten mit oder schreibe mir direkt per E-Mail.
Unser Anliegen ist es, dich als Christ in der Medizin zu unterstützen. In unserem bevorstehenden Kurs ab Oktober werden folgende Themen behandelt:
- Die Berufung in die Medizin
- Wie man über den Glauben spricht
- Was “Spiritual Care” bedeutet
Hole dir hier einen Vorgeschmack auf den Kurs:
Gerne laden wir dich zu einem Kurzseminar ein, in dem wir weitere Unterstützungsmöglichkeiten vorstellen und den Kurs näher erläutern werden.
[1] Für die Innere Medizin benötigte meine Tochter anfangs eine Stunde. Für die Kinderchirurgie benötigte ich etwa eine halbe Stunde.
[2] Dies habe ich von meiner Tochter Adina Stern erhalten. Vielen Dank! 😊
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Für mich war zu Beginn die grösste Herausforderung, dass gefühlt jederzeit und von allen Orten Anfragen und Aufträge kommen. Sehr viel geholfen hat mir da der Rat von meiner Professorin, die mir riet eine ganz einfache “ToDo Liste” ausgedruckt immer dabei zu haben, dann konnte ich während der Visite und vor allem bei Telefonanrufen kurz eine Notiz dazu schreiben.
Diese ToDo Liste hatte eine Spalte “Priorität” (1-4, 1 muss ich als nächstes erledigen – 4 kann auch morgen erledigt werden). An guten Tagen konnte ich dann dem Anrufer gerade sagen, “dieser Auftrag hat auf meiner Liste eine Priorität 3, ich werde also vor Ende meiner Schicht nicht dazu kommen dies zu erledigen” oder “das ist der 3. Auftrag mit Priorität 1 …”. Damit weiss mein Gegenüber, was sie erwarten können.
Manchmal getraut man sich zu Beginn nicht, diese Prioritäten zu kommunizieren und jeder Anrufer hat das Gefühl, sein Anliegen müsse natürlich auf der ersten Stelle stehen – das geht natürlich nicht und das werden sie auch besser verstehen, wenn Du sagen kannst – ich habe halt schon 5 Aufträge mit höchster Priorität vor dieser Aufgabe. Manchmal merken sie dann sogar, dass es ja womöglich einfacher ist, wenn sie es einfach selbst schnell erledigen ;-).
Eine Prioritätennummerierung ist eine super Idee. Für mich eine gute Regel ist auch: Wenn ich etwas gleich in den nächsten drei Minuten erledigen kann, dann gleich erledigen.
Danke Robin.