Wie du als christlicher Mediziner mit scheinbaren Widersprüchen gesund umgehen kannst

Du denkst, dass deine medizinische Tätigkeit im Widerspruch zu dem steht, was Gott möchte. Du bist häufig konfrontiert mit umgebenden Personen, die andauernd davon ausgehen, dass es Gott nicht gibt. Kannst du mit all den Widersprüchen den Alltag in der Medizin als Christ überleben?

In der Zeit, als ich als Medizinstudent zum Glauben fand, begegnete ich grob gesehen zwei Arten von christlichen Kollegen. Die einen hatten vor lauter «christlichen» Tätigkeiten kaum noch Zeit für das Studium und für die Auseinandersetzung mit medizinethischen Fragen. Die anderen verloren vor lauter Medizin zunehmend die Nähe zu Gott.

Hier ein paar Gedanken zum Thema Widersprüche als Christ in der Medizin:

  • Widersprüche in deinem Leben können okay sein:

Die Bibel spricht von Widersprüchen im Alltag, die normal sind. Du möchtest Gutes tun aber gerade das Gegenteil kommt beim anderen an[1]. Der Weg, wie ich mit Schwächen und Sünden in meinem Leben umgehe, ist ein dauernder Heiligungsprozess. Das immerwährende Hinschauen auf Jesus, der für uns jeden Moment gestorben ist, ist für mich der Weg zur Bewältigung.

Manchmal spricht man von «schon» und «noch nicht»; in Christus 100% sein, aber doch noch auf dem Weg zu ihm.

  • Widersprüche im Studium der Bibel gilt es auszuhalten:

Es gibt Dinge, die ich in der Beziehung mit Gott und im Studium seines Wortes als Mediziner nicht oder noch nicht verstehe. Ich musste lernen, dass es manchmal Zeit braucht, bis ich etwas in der Bibel verstanden haben. Manchmal gibt es auch Spannungen, die nicht aufgelöst werden können; zum Beispiel: Gott ist in allem in Kontrolle, und doch kann der Mensch entscheiden; dies kann nicht in die eine oder andere Richtung aufgelöst werden. Auf dem Weg mit Gott vertraue ich darauf, dass Gott mich zunehmend in seine Wahrheit führt und diese in meinem Leben klar macht.

Gerade in Fragen von heute[2] brauchen wir Zeit und Weisheit, bis ich etwas verstehe. Dann braucht es auch den richtigen Zeitpunkt, wann ich zu einem Thema Stellung nehme.

  • Einige Widersprüche im Leben als christlicher Mediziner sind nicht oK:

Ich folge Jesus nach, aber lebe deutlich nicht gemäss ihm. Zum Beispiel wenn ich zulasse, dass in der Auswahl eines Lebenspartners die Beziehung zu Gott keine Rolle spielt.

  • Es gibt Situationen, in denen du klar Stellung nehmen musst:

Es gibt Situationen, in denen du dich vor Gott nicht widersprüchlich verhalten kannst. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn es in einer Diskussion oder bei einer Aussage um ein medizinethisches Thema geht. Ich denke dabei an das ungeborene Kind, die Gender-Identität usw. Es braucht jedoch ein grosses und liebendes Herz und die konkrete Führung in der Situation.

In der heutigen Zeit wird so viel in Frage gestellt, dass du schnell sehr fremd wirkst, wenn du von Wahrheit sprichst.[3] Schlussendlich bist du als Christ zu Gott berufen und herausgefordert, mit ihm in den Alltag, zum Patienten und zu deinen medizinischen Kollegen zu gehen. Gott wird dir die Ideen geben, wie du in einer konkreten Situation antworten sollst. Du stehst als Mund Gottes wie Moses vor Israel da.

Habe ich es immer perfekt gemacht? Nein! Aber ich sehe mich als Stehaufmännchen, der es immer wieder neu mit Gottes Hilfe versucht! Bleib dran!

Hast du Erfahrungen dazu? Teile sie unten im Kommentar (“Leave a Reply”) mit.


[1] Römer 7.19: «Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.» (Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R. Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen).

[2] Genderfragen, Identität usw.

[3] Die Themen Wahrheitsfrage, Bibelauslegung, Wissenschaftlichkeit und Fake-News sind riesige Themen in der heutigen Zeit. Weiteres dazu in einem späteren Blog.

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