Als Mediziner und Medizinerin stehen dir zwei Wege offen, um deinen Alltag zu planen

Stehst du vor der Frage, wie du auf eine Prüfung oder auf einen Kongressvortrag hin planen sollst? Übernimmst du eine grössere Aufgabe, sei es eine Veranstaltung zu organisieren oder ein Fest, wie kannst du das planen? Wie spielt Gott da mit rein?

Ich habe im Militärdienst einmal einen Ausbilder gefragt, wie er seine Aufgaben plant. Er zeigte mir einen äusserst hilfreichen Ansatz, den ich die «Zurück-Methode» nenne (eine eigene Wortschöpfung 😊). Teils hatte ich diese intuitiv bereits angewandt, aber seitdem nutze ich sie bewusster. In einem Kurs über Jahresplanung[1] lerne ich dann die «Nach-vorne-Methode» (ebenfalls eigene Wortschöpfung 😉) kennen, die mir besonders bei der Planung von Kongressen geholfen hat.

Die «Zurück-Methode» funktioniert folgendermassen:

  • Beginne damit, das gewünschte Ergebnis festzulegen (Termin, Inhalt usw.).
  • Arbeite dann detailliert zurück, um alle erforderlichen Schritte zu identifizieren.
  • Bestimme, wann du mit der Umsetzung beginnen musst oder wo du Zeit freischaufeln kannst.  

Hier sind zwei Beispiele:

Prüfung Fach 1 ist dann und dannZeitaufwand20′-Vortrag halte ich dann und dannZeitaufwand
ZukunftZukunft
Reservezeit Fach 1½ dPowerpoint per Mail versenden1 h
Repetition Fach 1¼ dVorgeschlagene Änderungen umsetzen¼ d
Lesen über Fach 1 und zusammenfassen (150 Seiten, pro Tag 25 Seiten [dies ist bei jedem und in jedem Fach etwas anders])6 dVortrag vor einer Person vortragen¼ d
Lernen Fach 1 planen (wieviele Seiten usw.)1 hVortrag laut vortragen (Änderungen umsetzen)¼ d
 Heute PP machen1 d
  Abstract erstellen zum Einschicken½ d
  Niederschreiben Stichworte1 d
  Brainstorming (Ideen, Struktur, Bilder)½ d
  Studium Literatur2 d
Heute

Es ist wichtig, jeden Schritt in deiner Agenda als Zeit-Slot festzuhalten.

Diese Methode eignet sich besonders für klar umrissene Aufgaben, die überschaubar und vorstellbar sind. Kollegen oder deine eigenen Erfahrungen können dir helfen, die notwendigen Schritte zu identifizieren.

Da lohnt es sich, vor Gott zu beten, dass er dir auf dem Weg die Kraft gibt, vor Krankheit bewahrt und hilft, die richtige Auswahl zu treffen. Manchmal braucht es auch den Mut zur Lücke 😉, wozu Gott dir helfen kann.

Die «Nach-vorne-Methode» hingegen sieht folgendermassen aus:

  • Beginne frühzeitig (manchmal sogar ein bis zwei Jahre im Voraus), einen Termin in deinen Kalender einzutragen, an dem du mit der Planung beginnen möchtest.
  • Arbeit am Termin:
    • Brainstorming, was alles zu berücksichtigen ist (ein Mindmap-Tool kann sehr hilfreich sein).
    • Vereinbarung von Meetings.
    • Telefonische Abklärungen (oftmals effektiver als E-Mails).
    • Frühzeitig Einbindung von Helfern.
    • Eintragen des nächsten Zeitfensters für die weitere Planung in den Kalender.
  • Taste dich nach und nach vorwärts.
  • Folgende Hilfsmittel können nützlich sein:
    • Alte Checklisten;
    • Ein altes Mindmap (falls schon einmal erstellt und für die neue Aufgabe angepasst).
    • Besuch eines Kongresses ein Jahr im Voraus, um zu sehen, wie die Organisation abläuft, hinter die Kulissen zu schauen und mit den Organisatoren zu sprechen.[2]

Diese Methode eignet sich besonders für große, noch nicht vollständig überschaubare Projekte. Es ist wichtig, flexibel zu bleiben und Dinge wie Personal, Helfer und Finanzen frühzeitig zu klären.

Da lohnt es sich, vor Gott zu beten, dass er dir den nächsten Schritt, die Experten oder Berater, die Helfer und die Finanzen zeigt. Manchmal erlebst du dann Segen in Form von Personen, innovativen Ideen und finanziellen Ressourcen. Bei mir war das jedenfalls so – Gott sei Dank dafür.

Hast du weitere Tipps zur Planung, sei es zur “Zurück-Methode” oder zur “Nach-vorne-Methode”? Teile sie gerne unten in den Kommentaren («Leave a Reply») mit. Weitere Planungstipps findest du auch in früheren Blogbeiträgen.[3]


[1] Best Year ever (Kurs: https://fullfocusstore.com/products/full-focus-goal-setting-course-1-year-access; Buch: https://yourbestyeareverbook.com/).

[2] Wenn du möchtest, kann ich dir gerne ein solcher Mindmap zeigen. Nimm mit mir Kontakt auf.

[3] Wie komme ich in einen guten Wochen- und Jahresrhythmus? (https://robertstern.ch/blog/wie-komme-ich-in-einen-guten-wochen-und-jahresrhythmus-ohne-grenzen-keine-freiheit/); Wie komme ich in einen guten Tagesrhythmus? (https://robertstern.ch/blog/wie-komme-ich-in-einen-guten-tagesrhythmus-mit-gott-den-tag-in-griff-bekommen/);  Wie sich selbst organisieren als Medizinstudent zu Hause und in der Klinik (https://robertstern.ch/blog/wie-sich-selbst-organisieren-als-medizinstudent-zu-hause-und-in-der-klinik/); Du planst im Medizinstudium, Gott lenkt (https://robertstern.ch/blog/du-planst-im-medizinstudium-gott-lenkt-sollst-du-planen-oder-nicht/); Das beste Jahr seit eh mit oder ohne Planung? (https://robertstern.ch/blog/das-beste-jahr-seit-eh-mit-oder-ohne-planung-und-gott-gefragt/); Wie kriege ich die Medizinische Prüfung von Anfang an in den Griff? (https://robertstern.ch/blog/wie-kriege-ich-die-medizinische-prufung-von-anfang-an-in-den-griff/).

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