Wie gehe ich als Christ und Mediziner richtig mit dem Geld um? Gibt es Fallen?

Du bist im Medizinstudium und das Geld wird knapp. Möchtest du reisen und viel Geld steht bei der nächsten Arbeitsstelle zur Verfügung, oder nicht? Einmal Geld verdienen und dann keine Sorgen mehr?

In der Vorbereitung für den Studenten- und Juniordoctorteil einer AGEAS-Tagung zum Thema Umgang mit Finanzen als Christ erhielt ich eine E-Mail von einem älteren Kollegen, der diesbezüglich zurückblickte und folgendes schrieb:

«Rückblickend als Pensionierter würde ich, wenn ich nochmals jung wäre, mit dem Geld wieder gleich umgehen, wie während der letzten 40 Jahre im Beruf: Dankbar sein für das Honorar, ehrlich geschäften, keine Rappenspalterei[1], das Personal grosszügig entlöhnen, an den Andern denken, weitergeben an die, die es weniger gut haben als wir und einen bescheidenen Lebensstil pflegen.»

Wenn du als Medizinstudent, Arzt im Krankenhaus, Arzt in der Forschung oder in der Gesundheitspolitik haushalten möchtest, beginnt dies zuerst bei dir. Hier sind ein paar Tipps:

  • Während deiner Studienzeit ist zu Hause der günstigste Ort, wenn möglich. Dies kann dich freisetzen, um möglichst viel Zeit für das Lernen für zukünftige Patienten zu investieren. Deine Eltern können wichtige Berater sein und dich zum Teil auch finanziell konkret unterstützen. Ferien mit den Eltern werden meist von ihnen unterstützt 😉. Was aber noch viel wichtiger sein kann, ist, dass sie, wenn sie Jesus kennen, für dich beten können.
  • Es ist wichtig, Einnahmen und Ausgaben transparent zu machen, das heißt, eine Buchhaltung zu führen. So kannst du nachvollziehen, wohin dein Geld fließt oder wie es um deinen Cashflow steht. Neben Excel-Tabellen gibt es viele Hilfsmittel und Apps, die dir dabei helfen können.[2] Buchhaltungskategorien zeigen dir auf, wofür du wieviel benötigst.[3]

Einige Aspekte des Budgets sind länderspezifisch. Gerade beim Berufseinstieg ist es wichtig, darauf zu achten. Hier sind einige allgemeine Überlegungen:

  • Berücksichtige die Steuern. In der Schweiz bedeutet dies etwa anderthalb bis zweimal den Monatslohn beiseitezulegen.[4] In Deutschland werden Steuern bereits vom Lohn abgezogen.
  • Wenn du an eine Reise vor oder zwischen zwei Assistenzstellen denkst, vergiss nicht, folgendes einzukalkulieren:
    • Mietkosten und das Depot müssen in der Schweiz im Voraus bezahlt werden, ebenso wie die Krankenversicherung.
    • Berücksichtige auch Lebenshaltungskosten, bevor du dein erstes Gehalt erhältst.
    • Ferienausgaben sollten ebenfalls berücksichtigt werden, insbesondere wenn du mit Kreditkarte zahlst und die Zahlung erst später erfolgt.
  • Spare von Anfang an, auch schon während des Studiums, um eine kleine Reserve für Notfälle zu haben. Spare auch in jungen Jahren für das Alter. Es gilt, eine Balance zwischen Gottvertrauen und weisem Umgang mit Vermögen zu finden.
  • Schliesse als Christ von Anfang an folgende Bereiche ein:
    • Den Zehnten;
    • Den Erstling (investiere deinen ersten Lohn oder deine erste Lohnerhöhung in das Reich Gottes);
    • Die Grosszügigkeit.
  • Achte auf folgende Gefahren:
    • Vermeide es, am Anfang viel mit Kreditkarten zu bezahlen, da du Gefahr läufst, Cashflow-Probleme nicht zu erkennen.
    • Gehe keine Schulden ein; Leasing kann eine Falle sein, wenn man alle Kosten berücksichtigt.
    • Vermeide Luxus in jedem Alter. Luxus für sich allein ist heikel. Luxuriöse Versuchungen können bei Wohnung, Auto und Urlaub auftreten. Gut dosiertes Geniessen zu verschiedenen Zeiten ist nicht ausgeschlossen.
    • Versichere dich nur so viel, wie gesetzlich vorgeschrieben ist. Die übrigen Beträge könntest du auf ein Konto überweisen und als “Versicherung” bezeichnen. Wenn du keine Ausgaben hast, geht das Geld nicht verloren.
    • Vermeide Glücksspiele wie Aktien, Bitcoins, Lotto oder Casinospiele; die Aussicht auf schnelles Geld ist oft eine Illusion.

Ich wünsche dir, dass du dasselbe sagen kannst wie der oben genannte Kollege:

«Mit diesen Grundsätzen hatte ich nie Mangel, weder in den Anfängen» …, «noch in der Phase des Praxis-Startes, noch während der Coronapandemie, noch jetzt als Pensionierter. Allein dem Schöpfer aller Dinge gebührt da mein Lob für Seine Versorgung.»

Während der genannten Tagung haben die Referenten hilfreiche Zusammenfassungen zum Thema Finanzen abgegeben. Diese kann ich dir hier zur Verfügung stellen:[5]

Es geht schlussendliche darum, das Geld dir untertan zu machen. Letztendlich gebührt in allem Gott alle Ehre. Wenn du Gedanken oder Erfahrungen zu dem Genannten hast, teile sie unbedingt unten in den Kommentaren oder direkt mit mir.


[1] Für den Euro-Raum 😊: «keine Cent-spalterei».

[2] Als Beispiele: CH: Dachverband Budgetberatung (https://budgetberatung.ch/); D: Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft (https://www.dghev.de/was-wir-leisten/fachausschuss-beratung-fuer-haushalt-und-verbrauch/budgetberatung); A: Budgetberatung (https://www.budgetberatung.at/budgetberatung/). [19.03.2024]

[3] Als Beispiel hier ein Link zu meinen Kategorien in der Buchhaltung; in den Kategorien zeigen sich oft die Prioritäten.

[4] In der Schweiz kannst du das Geld ohne Probleme monatlich an die Steuerverwaltung überweisen und musst danach nicht mehr daran denken. Der Zins ist dort auch recht gut.

[5] Siehe auch zum reinschnuppern folgende Webseite: https://bibel-finanz.de/ [22.03.2024].

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